Zwar fand der Rektorenwechsel von Prof. Dr. Werner Arnold zu Dr. Andreas Brämer bereits letztes Jahr statt, doch ist es bemerkenswert, dass darüber im April auch in der Zeitschrift Jüdisches Leben in Bayern auf zwei Seiten berichtet wurde, was nun wiederum online gestellt wurde.
Hier gelangen Sie zum Artikel und dem Grußwort des Zentralratspräsidenten Dr. Josef Schuster (pdf)
Die Zeitschrift, die seit 2012 von Benno Reicher journalistisch verantwortet wird, erscheint dreimal im Jahr: zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana im September, zu Chanukka im Dezember und zu Pessach im April. Sie kann durchaus als Nachfolger der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung betrachtet werden.
Die wiederum erschien erstmals am 27. Februar 1925 in München als Nachrichtenblatt der Israelitischen Kultusgemeinde München und des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden, mit einer Auflage von 4.500 Exemplaren.
Unter den Herausgebern Ludwig Feuchtwanger und Eugen Schmidt entwickelte sich das liberale Blatt zu einer überregional beachteten Stimme des jüdischen Lebens. Es vereinte Beiträge zu Tradition und religiösem Brauchtum mit Artikeln zu Kultur, Gesellschaft und Zeitgeschehen. Ergänzt wurde das Angebot durch Berichte aus den Synagogengemeinden, amtliche Mitteilungen, Familiennachrichten und Anzeigen.
Im Dezember 1937 verbot das NS-Regime die Zeitung.
Heute knüpft Jüdisches Leben in Bayern an diese Tradition an: Die kostenlose, werbefreie Verbandszeitschrift des Landesverbands Israelitischer Kultusgemeinden in Bayern richtet sich an die Mitglieder der jüdischen Gemeinden im Freistaat – und an eine interessierte Öffentlichkeit weit darüber hinaus.
Dankenswerterweise hat die Goethe Universität in Frankfurt alle Ausgaben der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung archiviert. Unter anderem die vorletzte Ausgabe vom 1. Juli 1937, in der ein Tag in Israel beschrieben wird: “Vom Leben der Arbeit in Eretz Israel”. Hier geht es zur Gesamtausgabe (pdf)
Ein gewisser Dr. Willy Cohn aus Breslau beschreibt einen Tag im Kibbutz Giv'at Brenner, benannt nach Josef Chaim Brenner, der 1921 während der Unruhen in Jaffa von arabischen Zivilisten ermordet wurde. Cohn, der neben Klemperer als wichtigster Chronist der Verbrechen der Nationalsozialisten gilt, wurde mitsamt Familie deportiert und 1941 in Litauen ermordet.