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Medienkompetenz im Zeichen des Nahostkonflikts – Linksextremismus und Verschwörungsmythen unter Schüler:innen und Studierenden begegnen

Pressemitteilung

Das Projekt „Medienkompetenz im Zeichen des Nahostkonflikts – Linksextremismus und Verschwörungsmythen unter Schüler:innen und Studierenden begegnen“ nimmt die wachsende Verbreitung (links-)extremer Narrative zum Nahostkonflikt unter Jugendlichen und Studierenden gezielt in den Fokus. Es wird gemeinsam von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Havva Engin (PHHD) und Rabbinerin Prof. Dr. Birgit Klein (HfJS) durchgeführt; zum Team gehören weitere wissenschaftliche Mitarbeitende beider Einrichtungen.

Herzlichen Glückwunsch an Rabb. Prof. Dr. Birgit Klein und Prof. Dr. Havva Engin und ihr Team zur erfolgreichen Bewilligung dieses Vorhabens!

Das dreijährige, vom BMfFSFJ geförderte Projekt (Juli 2025 bis Juni 2028, „Demokratie leben! – Extremismusprävention“) verfolgt das Ziel, jungen Menschen mit Affinität zu linksextremen Einstellungen demokratische Konfliktbearbeitung und Gewaltfreiheit näherzubringen, wobei insbesondere der identitätsstiftende Charakter des Nahostkonflikts in diesem Milieu berücksichtigt wird.

Im Zentrum stehen dabei verschiedene innovative methodische Zugänge: So führt das Projektteam Interviews mit jungen Erwachsenen ab 16 Jahren durch, um deren Einstellungen, Radikalisierungspotenziale und die Bedeutung des Nahostkonflikts für die Identitätsbildung zu erfassen. Ergänzend dazu pflegen die Teilnehmenden über zwei Monate hinweg ein digitales Medientagebuch, in dem sie dokumentieren, über welche Social-Media-Kanäle und Influencer:innen sie mit (links-)extremen Narrativen zum Nahostkonflikt in Kontakt kommen. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus Interviews und Medientagebüchern wird ein Argumentationstraining entwickelt, das nicht nur die kritische Auseinandersetzung mit Stereotypen und Verschwörungsmythen umfasst, sondern auch fundiertes Wissen zu Linksextremismus, Nahostkonflikt, Antisemitismus und Rassismus sowie deren Zusammenhänge vermittelt. Das Training zielt darüber hinaus darauf ab, eine demokratische Diskussionskultur zu fördern und die Befähigung auszubauen, verschiedene Konfliktparteien empathisch und kritisch zu betrachten. Der innovative Charakter des Projekts liegt insbesondere im Zusammenspiel dieser Methoden, durch das differenzierte Einsichten für die Präventionsarbeit gewonnen werden.

Das Angebot richtet sich an Schüler:innen der Sekundarstufe, Studierende (insbesondere im Lehramtsbereich), Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte (zum Beispiel in der Schulsozialarbeit) sowie Multiplikator:innen. In Workshops werden Pädagog:innen und Multiplikator:innen dafür qualifiziert, eigenständig Argumentationstrainings zur Extremismus- und Antisemitismusprävention sowie zur Demokratiebildung durchzuführen.

Die Projektergebnisse werden offen zugänglich gemacht: neben Open-Access-Publikationen sind auch die Veröffentlichung von Zwischenergebnissen in Fachzeitschriften und online vorgesehen. Perspektivisch sollen das Argumentationstraining und die zugehörigen Lehr-/Lernmaterialien strukturell in die universitäre Lehramtsausbildung integriert, getestet und evaluiert werden.

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