NS-Raubgut in der Bibliothek Albert Einstein

KONTAKT

provenienzforschung@hfjs.eu

 

Projektleiterin:

Rabbinerin Prof. Dr. Birgit Klein

HfJS
Landfriedstraße 12
69117  Heidelberg

Tel.: (+49) (0) 6221/5419 225
Fax: (+49) (0) 6221/5419209
E-Mail: birgit.klein@hfjs.eu


Projektmitarbeiter:

Philipp Zschommler, M.A.

HfJS
Landfriedstraße 12
69117  Heidelberg

Tel.: (+49) (0) 6221/5419 214
Fax: (+49) (0) 6221/5419209
E-Mail: philipp.zschommler@hfjs.eu

 

Carmen Algaba Muñoz

Maksymilian Kuźma

Vera Wiethoff

 

 

 

 
Abschlussbericht

Hier geht es zum Abschlussbericht des ersten Projekts (Provenienzrecherche)

 

 

Seit 2019 sucht die Heidelberger Hochschule für Jüdische Studien in den Beständen ihrer Bibliothek aktiv nach NS-Raubgut. Bereits ein wahlloser Griff ins Bücherregal lässt ahnen, dass ein erheblicher Teil des vor 1945 erschienenen Bestandes zumindest einen solchen Verdacht begründet.

Dieser Umstand ist selbstverständlich kein Zufall. Seit ihrer Gründung im Jahr 1979 war die Bibliothek darauf bedacht, möglichst rasch einen umfassenden Bestand aufzubauen und zwar aus den unterschiedlichsten Quellen.

Dabei war die Anschaffung von älterer Literatur unverzichtbar und so wurden Judaica und Hebraica eingearbeitet, deren Herkunft zunächst nicht hinterfragt wurde. Ankäufe wurden antiquarisch vorgenommen aber es erreichten auch zahlreiche Schenkungen und Nachlässe die Bibliothek, die man dankbar annahm. Darunter befindet sich auch der Nachlass des ehemaligen Landesrabbiners von Westfalen, Emil Davidovic. Da dieser Bestand eindeutig identifizierbar ist und zahlreiche aber räumlich definierbare Provenienzen aufweist, eignete er sich besonders gut als Einstieg in die Raubgutforschung. Hierzu nutzte die Hochschule die Möglichkeit, eine Förderung beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste zu beantragen. Darüberhinaus wurde das Projekt von der Lili und Michael Sommerfreund-Stiftung unterstützt.

Im Rahmen dieses Projekts mit dem Titel "NS-Raubgut in der Bibliothek Albert-Einstein der Hochschule für Jüdische Studien – Die Provenienzen im Nachlass des Rabbiners Emil Davidovic" (01.01.2019 - 31.12.2021) wird dieser Teilbestand per Autopsie auf seine Provenienzen hin geprüft. Auch in Fällen, in denen letztendlich keine Restitution möglich ist, wird das Projekt diejenigen angemessen würdigen, denen einst die Bücher gehörten. Auf diese Weise wird das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur im Besonderen und zur jüdischen Geschichte während und nach der Schoah im Allgemeinen leisten.

Das darauf aufbauende und am 01.01.2022 begonnene Projekt "Erbenermittlung zu NS-Raubgut aus dem Nachlass Emil Davidovič in der Bibliothek der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg", das ebenfalls vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste und der Lili und Michael Sommerfreund-Stiftung gefördert wird, widmet sich ausschließlich dem Auffinden von Erbberechtigten der Bücher, deren EigentümerInnen bereits ermittelt werden konnten. 

Die untersuchten bzw. restituierten Bücher sowie die aufgefundenen Provenienzhinweise werden in der kooperativen Datenbank Looted Cultural Assets veröffentlicht. Seltene restituierte Werke werden mit Einwilligung der EigentümerInnen digitalisiert und stehen über die Plattform Heidelberger historische Bestände - digital (UB Heidelberg) Interessierten weiterhin zur Verfügung.

 

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Gefördert durch die die Lilli und Michael Sommerfreund-Stiftung und das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste.

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Letzte Änderung: 09.06.2023