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Bibliothek

Bestand

Die Bibliothek der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg umfasst etwa 50.000 Bände. Damit ist sie nach dem Sondersammelgebiet der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main die größte Sammlung judaistischer Bücher in Deutschland. Entsprechend den verschiedenen Fächern, die an der HfJS gelehrt werden, ist die Bibliothek jedoch thematisch breiter ausgerichtet. Der Bestand teilt sich in die Hauptbereiche jüdische Kultur und jüdische Geschichte. Zur jüdischen Kultur gehören unter anderem die Bereiche biblische Studien, jüdische Philosophie, Liturgie und rabbinische Literatur, wie Talmud, Codices und Responsen, die größtenteils in hebräischer Sprache verfasst sind. Insgesamt wird in etwa 15 Fachgruppen unterschieden, die wiederum in Untergruppen unterteilt sind.

Zudem besitzt die Bibliothek der Hochschule für Jüdische Studien verschiedene, teilweise historische Bestände, die an keiner anderen Einrichtung vertreten sind, wie zum Beispiel die judaistische Bibliothek der Jacobsonschule in Seesen, Sammlungen von Gebetbüchern, von älteren Talmudausgaben und anderen Werken der rabbinischen Literatur, von jüdischen Kinderbüchern oder Büchern zum Thema der jüdischen Kunst. Ältere und seltene Werke, die nicht mehr im Buchhandel erhältlich sind, wurden und werden durch Schenkungen und Ankauf von Nachlässen dem Bestand ergänzend hinzugefügt. Zusätzlich sind Jahrgänge und Hefte von etwa 500 Zeitschriften, Zeitungen und Jahrbüchern verfügbar. Knapp hundert Titel liegen in Mikroformen vor.

Buch in Schwebe

Aufteilung des Buchbestandes

  • 40% in Deutsch,
  • 35% in Hebräisch, davon 10% Ivrit, 15% Mischnahebräisch, Aramäisch und ähnlich, 10% Althebräisch,
  • 20% in Englisch,
  • 2% in Jiddisch,
  • 3% in sonstigen Sprachen, zu diesen gehören Russisch, Polnisch, Französisch, Italienisch, Tschechisch, Ungarisch u.a.

Der gesamte Bestand ist als Präsenzbibliothek der Öffentlichkeit zugänglich. Dem Nutzer stehen 18 Leseplätze, Photokopierer, Readerprinter für Mikrofilme und Mikrofiche sowie 7 PC-Arbeitsplätze zur Verfügung.

Die Bibliothek klassifiziert die Bücher nach dem System von Dewey, der Katalogisierung, die beispielsweise auch in der Bibliothek der hebräischen Universität in Jerusalem verwendet wird.

Nachlässe und Schenkungen stellen neben dem Neuerwerb aktueller Publikationen eine bedeutende Quelle für die Ergänzung des Bestandes der Bibliothek dar.

1988 erwarb die Hochschule den weit über 2.000 Bände umfassenden Nachlass von Rabbiner Emil Davidovic, 1993 erhielt die Bibliothek mit dem Nachlass von Susanne Rösner-Engelfried eine Sammlung jüdischer Kinderbücher vor allem aus den 1920er und 1930er Jahren. Aus dem Familienbesitz von Prof. Dr. Aharon Agus stammt eine umfangreiche Schenkung, die seltene Werke aus den verschiedensten Bereichen von Bibel, Talmud und rabbinischer Literatur beinhaltet. Etwa 300 Bände erhielt die Bibliothek aus dem Besitz des ehemaligen deutschen Botschafters in Israel Dr. Nils Hansen.

1996 wurde der Bestand der Bibliothek der Jüdischen Gemeinde Hannover der Hochschule für Jüdische Studien als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Diese Leihgabe hat deshalb einen besonderen Wert, weil mit ihr auch die Judaica der 1801 gegründeten Jakobson-Schule Seesen nach Heidelberg gelangten und so jetzt Benutzern zugänglich sind.

Weitere Informationen zum Sonderbestand Seesen