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Journee d'etudes 2024. Foto © Ekaterina 'Qeto' Gotsiridze

Bibelglossare als verborgene Kulturträger.                             Judäo-französischer Kulturaustausch im Hochmittelalter

Föderung durch und Einrichtung bei der Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Akademienprogramm

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Bibelglossare als verborgene Kulturträger | Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Im Zentrum des Projektes stehen hebräisch-französische Glossare, die (zum größten Teil erstmals) ediert und historisch-philologisch bearbeitet und kontextualisiert werden, weil sie exzeptionelle Zeugen für eine sich zeitgleich entwickelnde (jüdische und christliche) französische (Bibel-)Lesekultur in Westeuropa zwischen dem 12. und dem 14. Jh. sind. Die Glossare bilden Grundlagentexte für die Erforschung der Wechselbeziehungen zwischen der jüdischen Geistesgeschichte und der nicht-jüdischen Umwelt sowie den lexikalischen Interferenzen zwischen jüdischen und christlichen volkssprachlichen Kulturen. Die französischen Glossen sind durchgehend in hebräischer Schreibung notiert und umfassen etwa 1/4 des heute bekannten altfranzösischen Wortschatzes.

Die philologische Arbeit wird von Anfang an in eine digitale Arbeitsumgebung integriert, die die seit 2018 im Projekt Corpus Masoreticum produktiv genutzte und kontinuierlich weiterentwickelte Datenbank BIMA 2.0 verwendet. BIMA 2.0 sichert die editorische Erschließung und Langzeitarchivierung des gesamten hebräisch-französischen Materials und stellt Tools bereit, die die nachhaltige Verwaltung, Aufbereitung, Präsentation und Visualisierung der Projektergebnisse garantieren. Eine Datenexportschnittstelle via RDF/OntoLex stellt sicher, dass die Interoperabilität der lexikographisch relevanten Editionsdaten als ‚Linked Open Data‘ mit den immer noch vorgehaltenen Ressourcen des DEAFél (Dictionnaire étymologique de l’ancien français électronique) gewährleistet ist, und damit auch DEAFél für weitere Forschung nachgenutzt wird. Der Bereich der Digital Humanities leistet darüber hinaus einen eigenständigen Forschungsbeitrag zur Ausdifferenzierung einer digitalen Korpuslinguistik judäo-französischer Textkulturen des Mittelalters. Die digitalen Ergebnisse werden durch Online- und Printpublikationen ergänzt, die transdisziplinär für die Jüdischen Studien, die Romanistik, die jüdische und christliche Theologie sowie insgesamt für die mittelalterliche (Wissens-) Geschichte neue wissenschaftliche Impulse setzen werden.


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Neuer Rahmenvertrag mit dem Winter Verlag

Pressemitteilung

Die Hochschule geht einen weiteren Schritt in Richtung Open Access: Mit dem Winter Verlag wurde ein neuer Rahmenvertrag geschlossen, der vorsieht, dass alle zukünftigen Bände der traditionsreichen HfJS-Schriftenreihe künftig unter einer Creative-Commons-Lizenz und im Open Access (OA Gold) erscheinen. Der Verlag stellt dafür eine moderne Online-Plattform zur Verfügung, auf der Forschende und Interessierte die Werke kostenfrei lesen und herunterladen können. Die Sichtbarkeit der Publikationen wird zudem durch vielfältige Maßnahmen wie die Einbindung in soziale Medien, die Indexierung in wissenschaftlichen Datenbanken und Open-Access-Verzeichnissen sowie die Integration in Bibliothekskataloge und den E-Vertrieb an Bibliotheken verbessert. Gedruckte Ausgaben wird es weiterhin geben.

Ein besonderer Meilenstein: Die Retrodigitalisierung der bereits erschienenen Bände wird durch die Ilse Blank-Mezger-Hesselberger Stiftung aus München gefördert. Die Stiftung, die 2023 gegründet wurde, geht auf den Wunsch und Nachlass von Frau Ilse Blank zurück und setzt sich für die Förderung von Kunst und Wissenschaft sowie für die Erforschung jüdischen Lebens – insbesondere in München und Bayern – ein. Mit ihrem Engagement ermöglicht sie, die wissenschaftliche Arbeit vergangener Jahrzehnte einer breiten Öffentlichkeit digital zugänglich zu machen.

„Die Unterstützung der Blank-Stiftung ist für uns ein bedeutender Gewinn: Wir können die Ergebnisse jahrelanger Forschung digital bewahren und für kommende Generationen weltweit verfügbar machen“, betont Rektor Dr. Andreas Brämer.

Die Stiftung engagiert sich insbesondere für Kunstförderung und die historische Aufarbeitung der deutsch-jüdischen Geschichte, wobei ein zentrales Anliegen darin besteht, aus der Vergangenheit Lehren zu ziehen, Antisemitismus aufzuklären und einen Beitrag für eine offene Gesellschaft zu leisten.

Logo Ilse Blank-Mezger-Hesselberger Stiftung
  • Datum: 19. September 2025
    Datum 19. September 2025
  • Uhrzeit: 
	09:13
	UTC+02:00
    Uhrzeit 09:13 UTC+02:00
  • Teilnahme:
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