Drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte

 

Aktuelle Projekte

Abgeschlossene Projekte

 


Aktuelle Projekte

 

Jüdische Reaktionen auf Antisemitismus: die Entgrenzung des Sag- und Machbaren in der jüdischen Ritualpraxis

  • Projektleiterin: Professorin Dr. Birgit Klein

Seit das Christentum aus dem Judentum teilweise aus (zunächst) innerjüdischen Konflikten heraus entstand, wurde und wird jüdische Ritualpraxis als negative schwarze Folie, als rückständig, überholt oder gar schädlich dargestellt, auf der das überlegene Christentum umso heller strahlt. Christlnnen formulier(t)en ihr religiöses Selbstverständnis, indem sie sich in einem „antijüdischen / antisemitischen Othering" gegenüber jüdischer Ritualpraxis abgrenz(t)en. Das geplante Projekt soll daher untersuchen, inwieweit Jüdinnen und Juden durch diese antijüdische Darstellung und ablehnenden Reaktionen auf jüdische Ritualpraxis in Worten und Taten in ihrer Religionspraxis derart beeinflusst werden, dass sie wegen befürchteter Angriffe bereits im Vorfeld die „unnötige Zurschaustellung" jüdischer Ritualpraxis im öffentlichen Raum und gegenüber Nichtjüdlnnen vermeiden.

Dieser jüdischen Selbstbeschränkung soll durch unterschiedliche Projekte begegnet werden. Zum einen sollen Workshops die Bedeutung der Ritualpraxis für Jüdinnen und Juden an Journalistinnen und Multiplikatorlnnen, darunter auch christliche Theologlnnen und Pfarrerlnnen vermitteln. Zum anderen sollen kurze Online-Videos für die sozialen Medien produziert werden, in denen Jüdinnen und Juden aller Altersgruppen und Denominationen anschaulich, authentisch und emotional erklären, warum für sie welche Form der Ritualpraxis persönlich wichtig ist.

  • Gefördert durch: BMBF


Erbenermittlung zu NS-Raubgut aus dem Nachlass des Rabbiners Emil Davidovič in der Bibliothek der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg

  • Projektleiterin: Rabbinerin Prof. Dr. Birgit Klein  

In der Bibliothek Albert Einstein der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg konnten in einem vorangegangenen Projekt (s.u.) innerhalb des Nachlasses von Rabbiner Emil Davidovič (1912-1986) zahlreiche Bücher identifiziert werden, bei denen es sich um NS-Raubgut handelt. Die meisten der ermittelten Eigentümer waren eindeutig Verfolgte des NS-Regimes. Im Sinne der „Washington Principles“ ist es unser Anliegen, die Erbberechtigten der Bücher möglichst ausfindig zu machen um faire und gerechte Lösungen zu erwirken.

https://www.hfjs.eu/provenienzforschung/start.html

Die untersuchten Bücher sowie die aufgefundenen Provenienzhinweise werden in der kooperativen Datenbank "Looted Cultural Assets" veröffentlicht.

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Gefördert durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste und die Lilli und Michael Sommerfreund-Stiftung.

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Biblia Rabbinica: Der Bibeltext in der rabbinischen Literatur — Erfassung der Textvarianten anhand der babylonisch-jemenitischen Texttradition.

  • Projektleiterin: Professorin Dr. Hanna Liss

Gefördert durch:


NS-Raubgut in der Bibliothek Albert-Einstein der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg - Die Provenienzen im Nachlass des Rabbiners Emil Davidovic

  • Projektleiterin: Rabbinerin Prof. Dr. Birgit Klein  

Im Jahr 1988 erwarb die HfJS den Nachlass des ehemaligen Landesrabbiners von Westfalen, Herrn Emil Davidovic (geb. 1912), der zwei Jahre zuvor verstorben war. Der Großteil dieses Nachlasses besteht aus dessen privater Bibliothek und umfasst ca. 6.000 Bände. Hiervon sind ca. 2.500 Bände z.B. durch ihr Erscheinungsjahr vor 1945 auf ihre Provenienzen und NSRaubgut-Verdacht zu untersuchen. Inhaltlich handelt es sich vorrangig um Judaica in deutscher und hebräischer Sprache.

Der Auschwitzüberlebende Davidovic war zunächst in Prag als Rabbiner tätig und begann dort bereits, seine Privatbibliothek aufzubauen. Hierfür erwarb er dort in größerem Umfang Bücher in Antiquariaten, die wiederum zu einem erheblichen Teil NS-Raubgut veräußerten. So erscheinen in Büchern aus dem Nachlass Davidovic zahlreiche Besitzvermerke von bekannten jüdischen Personen und Institutionen (z. B. aus Berlin, Prag, Breslau, München). Im Rahmen dieses Projektes wird dieser Teilbestand per Autopsie auf seine Provenienzen hin geprüft (einschließlich Erbensuche und ggf. Restitution/Entschädigung). Auch in Fällen, in denen keine Restitution möglich ist, wird das Projekt diejenigen angemessen würdigen, denen einst die Bücher gehörten. Auf diese Weise wird das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur im Besonderen und zur jüdischen Geschichte während und nach der Schoah im Allgemeinen leisten.

https://www.hfjs.eu/provenienzforschung/start.html

Die untersuchten Bücher sowie die aufgefundenen Provenienzhinweise werden in der kooperativen Datenbank "Looted Cultural Assets" veröffentlicht.

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Gefördert durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste und die Lilli und Michael Sommerfreund-Stiftung.

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Corpus Masoreticum: Die Inkulturation der Masora in die jüdische Gelehrsamkeit Westeuropas im 11. bis 13. Jahrhundert. Digitale Erschließung einer vergessenen Wissenskultur (Langzeitvorhaben)

  • Projektleiterin: Professorin Dr. Hanna Liss

Die Masora zur Hebräischen Bibel liegt heute in verschiedenen Rezensionen innerhalb und außerhalb der Bibelcodices vor, von denen bis heute ausschließlich die orientalische Tradition anteilig bearbeitet und allgemein beachtet wird. Ziel des Projektes ist die erstmalige Aufarbeitung der westeuropäischen (ashkenasischen) Masoratradition zwischen dem 11. und 13. Jh, die sich von der orientalischen Masora nicht nur philologisch unterscheidet, sondern bereits in ihrem äußeren Erscheinungsbild als masora figurata darauf hinweist, dass die Masora unter den Juden Westeuropas in ganz eigener Weise rezipiert wurde, anders, als dies in der orientalisch sefardischen Gelehrtenkultur der Fall war. Die ashkenasischen Juden suchten mit exegetischen und künstlerischen Mitteln, die masoretische Tradition der orientalischen Codices und damit jene in Auseinandersetzung mit dem Islam entwickelte sprachwissenschaftlich grammatische Wissenstradition in das durch die rabbinische Gelehrtenkultur bestimmte religiöse Denken Westeuropas zu integrieren. Dieser Inkulturationsprozess der Masora ist ohne die Auseinandersetzung mit der christlichen Umwelt (Theologie; Ikonographie, Buchmalerei, Architektur) nicht denkbar. Die hier avisierten Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die europäische Geschichte des masoretischen Bibeltextes und seiner Auslegung und liefern damit wichtige wissenschaftliche Impulse nicht nur für die Jüdischen Studien, sondern auch für die jüdische und christliche Theologie sowie die mittelalterliche Kunstgeschichte. Die philologische Arbeit wird dabei von Anfang an in eine digitale Arbeitsumgebung integriert werden (BIMA Biblical Masora Database), die nach Abschluss des Projektes vom Abraham Berliner Center an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg weiter betrieben wird, und deren Forschungsrohdaten an der Universitätsbibliothek Heidelberg beheimatet sein werden.
http://www.hfjs.eu//abc/projekte.corpus-masoreticum.html

  • Gefördert durch:

Der Masoretische Text der Hebräischen Bibel in seinen unterschiedlichen materialen Gestaltungen in Westeuropa (Teilprojekt B4 im SFB 933 Materiale Textkulturen)

  • Projektleiterin: Professor Dr. Hanna Liss

Kommentierungen und Superkommentare in der mittelalterlichen Auslegungs- und Kommentarliteratur zwischen 1040 und 1450 sowie ausgewählte aschkenasische Bibelhandschriften, die den Text der Masora magna in mikrographischer Schrift als Masora figurata bieten. Die leitende Frage beider Untersuchungen ist, in welchem Maße die Masora-Tradition von den materialen Komponenten und ihren Designs bestimmt ist: Wie sind die vielfältigen Darstellungsformen mit der unterschiedlichen Rezeption in verschiedenen sozialen Feldern (Gelehrtenkreise, Gemeinde oder synagogale Praxis) verbunden?
www.materiale-textkulturen.de/teilprojekt.php?tp=B04&up=&fp=2

Gefördert durch:


Arbeitsgruppe Text und Textlichkeit

  • Projektverantwortliche an der HfJS: Professor Dr. Hanna Liss
  • Sprecher: Prof. Dr. Andreas Kablitz, Romanistik und Komparatistik, U Köln, Prof. Dr. Christoph Markschies, Evangelische Theologie, HU Berlin, Prof. Dr. Peter Strohschneider, Germanistische Mediävistik, LMU München

Gefördert durch:

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Abgeschlossene Projekte

Graduiertenkolleg 1728-0 Theologie als Wissenschaft. Formierungsprozesse der Reflexivität von Glaubenstraditionen in historischer und systematischer Analyse

  • Wissenschaftliche Beteiligte: Professor Dr. Hanna Liss
  • Antragstellende Hochschulen: Goethe-Universität, Frankfurt a. M. (federführend), Philosophisch-Theologische Hochschule (PTH) Sankt Georgen, Frankfurt a. M.; Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS), Johannes-Gutenberg Universität Mainz.
  • Sprecher: Prof. Dr. Thomas Schmidt, Goethe-Universität, Frankfurt am Main; designierte 2. Sprecherin: Prof. Dr. Hanna Liss, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.
  • www.theologie-als-wissenschaft.de/

Gefördert durch:



Die NEUE GALLIA-GERMANIA JUDAICA; Pilotprojekt für ein digitales europäisches Kooperationsprojekt JUDAICA IN EUROPA

  • Projektleiter: Professor Dr. Johannes Heil
  • Mitarbeiter: Dr. (EHESS Paris) Amélie Sagasser, MA, Clemens Liedtke, M.A.

Die digitale Neue Gallia-Germania Judaica greift die Stränge der für die Forschung bedeutenden, aber in die Jahre gekommenen Gallia und der Germania Judaica für die Zeit von den Anfängen von Aschkenas (ca. 900) bis 1300 auf. Mit Fokus auf die Kernlandschaften von Aschkenas vom Ober- und Mittelrhein (also die heutigen Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz) bis zur Champagne werden grenzüberschreitend die Orts- und Landschaftsartikel auf den neuesten Forschungsstand gebracht. Dabei ist keine Neubearbeitung als Buchreihe geplant, sondern den Absichten der Initiatoren von einst soll unter konsequentem Einsatz der heutigen technischen und medialen Möglichkeiten entsprochen werden: als digital gestützte, interaktiv angelegte und auf kontinuierliche Fortschreibung ausgerichtete Web-Plattform mit kostenfreiem Zugang für die Nutzer (open access).

 

 

Das Pilotprojekt wird auf drei Jahre (2017-2020) im Rahmen des RISC-Förderungsprogrammes vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der Klaus Tschira-Stiftung und dem Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö. R. gefördert.

         


"Mekka und Jerusalem: Ein Radioprogramm/Podcast zu den jüdisch-muslimischen Beziehungen"

  • Projektleiter: Prof. Dr. Frederek Musall, Juniorprof. Dr. Johannes Becke
  • Mitarbeiterin: Frau Beyza Arslan, M.A.

Mithilfe einer Radiosendung sowie eines Podcast (produziert in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk) zielt das Projekt darauf ab, die Forschung über muslimisch-jüdische Beziehungen einem breiten und nichtakademischen Publikum zugänglich zu machen.

Es soll die zunehmende Entfremdung zwischen Juden und Muslimen in Deutschland thematisiert werden, die durch Islamophobie, muslimischen Antisemitismus und den Konflikt im Nahen Osten verstärkt wird. Dabei wird sich das Projekt auf die philosophische, kulturelle und politische Dimension der muslimisch-jüdischen Beziehungen konzentrieren und das komplexe Verhältnis aus der Perspektive der Judaistik, der Islamwissenschaft/Islamischen Theologie, der Israelstudien und der Nahoststudien untersuchen. Ausgehend von interdisziplinären Themen wie beispielswiese der jüdischen Geschichte im Naher Osten, der muslimisch-jüdisch-philosophische Dialog oder die Beziehung zwischen Mehrheiten und Minderheiten versucht das Projekt eine Plattform für alternative wissenschaftliche Stimmen zu schaffen, die dem zunehmenden Diskurs der interkulturellen Konfrontation entgegenstehen.

Gefördert durch   

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Geteilte Überzeugungen: Produktion von gemeinsamen Mechanismen zum Austausch und zur Ausbildung des konfessionellen Führungspersonals im Oberrhein Raum

  • EU-finanzierte Programmzusammenarbeit
  • Projektverantwortlicher an der HfJS: Professor Dr. Johannes Heil
  • Gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
  • Partner: Université de Strasbourg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Universität Basel, Universität Heidelberg, Eberhard Karls Universität Tübingen


Ein hochmittelalterlicher jüdischer Wohn- und Handelskomplex in Erfurt und seine Raumfassung

  • Projektverantwortliche an der HfJS:  Prof. Dr. Annette Weber, Lehrstuhl Kunst
  • Partner: Fachhochschule Erfurt, Technische Universität Berlin

Gefördert durch:

 



Datenbankprojekt „Althebräische Personennamen“

  • Projektleiter: Professor Dr. Viktor Golinets

Gefördert durch:    

Das Ziel dieses Fortsetzungsprojektes ist die Erstellung einer Datenbank althebräischer Personennamen. Die Datenbank, die online zugänglich sein wird, soll erlauben, elaborierte morphologische und syntaktisch-semantische Suche am gesamten Namenskorpus durchzuführen.

Das Projekt wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für die Biblische Einleitung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Hans Rechenmacher) und der IT-Gruppe Geisteswissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München (Leiter Dr. Christian Riepl).



Israelstudien in der arabischen Welt

  • Projektleiter: Juniorprofessor Dr. Johannes Becke
  • Gefördert durch das Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der  Baden-Württemberg-Stiftung.

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Griechische und lateinische Transkriptionen des Althebräischen und ihr Platz in der historischen Grammatik der hebräischen Sprache

  • Projektleiter: Professor Dr. Viktor Golinets
  • Gefördert durch das Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der  Baden-Württemberg-Stiftung.

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Der Bibeltext der Handschriften mit babylonisch-jemenitischer Punktation: Erfassung der Textvarianten



Mendel Lefin Satanowers jiddische Übersetzung des Buches Ijov: Edition eines bedeutenden Zeugnisses der osteuropäischen Haskala im frühen 19. Jahrhundert.



Forscherkolleggruppe "Maimonides Centre of Advanced Studies - Jewish Scepticism (Mcas-JS)

Senior Fellowship mit dem Thema: "Scepticism" in Medieval Ashkenaz and the Tosafits as Masterminds-The Glosses in MS Vienna Cod. Hebr. 220 and their critical Discourse  against traditional Exegesis.

  • Senior Fellow: Professor Dr. Hanna Liss
  • Partner: Das Projekt wird zusammen mit der Universität Hamburg durchgeführt.
  • Laufzeit: 6 Monate (Wintersemester 2017/18)
  • Gefördert durch:


Datenbankprojekt „Biblisch-hebräische Personennamen“

  • Projektleiter: Juniorprofessor Dr. Viktor Golinets
  • Mitarbeiter: Josef Černohous

Das Ziel dieses Projektes ist die Erstellung einer Datenbank biblisch-hebräischer Personennamen. Die Datenbank, die online zugänglich sein wird, soll erlauben, elaborierte morphologische und syntaktisch-semantische Suche am gesamten Namenskorpus durchzuführen.

Das Projekt wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für die Biblische Einleitung an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Hans Rechenmacher) und der IT-Gruppe Geisteswissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München (Leiter Dr. Christian Riepl).

  • Gefördert durch:    



Die weiße Ehe mit der Schweiz. Zur Kriminalisierung der Bürgerrechtsehe (1922-1952). (Eherecht, Staatsbürgerschaft, Verwaltungspraxis, Zivilstandsbehörde, Migrationsregime, Geschlechterforschung, Exilforschung)

  • Projektleiterin: Dr. Susanne Bennewitz
  • Gefördert durch die Reinhard-Frank-Stiftung


Wandel jüdischer Traditionen im Wechselspiel von Lebenswelt und Diskurs (Vorphase)

  • Projektleiter: Professor Dr. Reichman
  • Mitarbeiter: Dr. Josse Bamberger
  • Gefördert durch das  BMBF



Online_Lehrerhandreichung: Diskurse zur Emanzipation der Juden in Baden

  • Projektleiter: Professor Dr. Klein/ Dr. Bennewitz
  • Gefördert durch die Stiftung EVZ Berlin, Leo Baeck Förderprogramm

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Synagoge Niederzissen - Funde aus der Genisa

  • Projektbeteiligte an der HfJS: Professor Dr. Weber
  • Partner: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Gefördert durch:    

         
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Gesamtedition der Elie Wiesel Werke an der Forschungsstelle Elie Wiesel

  • Projektleiter: Professor Dr. Krochmalnik
  • Gefördert durch die Lilli und Michael Sommerfreund-Stiftung
  • Partner: Universität Tübingen


Edition ‘Moses Mendelssohn, Gesammelte Schriften – Jubiläumsausgabe’: Kommentar zum Pentateuch Moses Mendelssohns (Bde. 9.3 und 9.4)

  • Projektleiter: Professor Dr. Krochmalnik
  • Gefördert von
    • 2015 Lilli und Michael Sommerfreund-Stiftung:  Antrag zur Abschlussförderung der Jubiläumsausgabe der Werke Moses Mendelssohns (genehmigt)
    • 1.10.2006 – 30.6.2007 und 1.10.2007 – 29.2.2008: Salomon Ludwig Steinheim-Institut, Förderung durch die Alfred Freiherr von Oppenheim-Stiftung (zusammen mit Michael Brocke): Antrag zur Abschlussförderung der Jubiläumsausgabe der Werke Moses Mendelssohns. Bde. 9. 4; 25 und 26 (genehmigt 30 000€)
    • 14.1.2006: Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, Förderung durch die DFG, seit 15.1.2006 seitens der DFG kostenneutral unterstützt
  • Partner: Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte e.V.


Bibliographische Aufnahme von Fachzeitschriften- und Buchpublikationen in hebräischer Sprache zur Hebraistik und benachbarten Fächern.

Ein großer Teil der fachrelevanten wissenschaftlichen Literatur zu allen Bereichen der hebräischen Sprache und Literatur, sowohl chronologisch als auch thematisch, ist in neuhebräischer Sprache/Ivrit (im Weiteren: Hebräisch) in Aufsatzform erschienen. Die entsprechenden Publikationsorgane sind Fachzeitschriften, Fachreihen sowie zu bestimmten Anlässen herausgegebene Bücher (Fest- und Gedenkschriften, Kongressbände, Sammelwerke einzelner Autoren). Die meisten dieser Aufsätze haben neben dem hebräischen auch einen englischen – seltener einen französischen Titel – und sie enthalten eine Zusammenfassung in Englisch, selten in Französisch. Aus diesem Grund sind diese Publikationen für die das Hebräisch nicht lesenden WisseschaftlerInnen in gewissem Maße zugänglich. Diese Publikationen enthalten eine große Menge Fachwissen, produziert nicht nur von israelischen, sondern auch von europäischen und amerikanischen Wissenschaftlern, die auf Hebräisch schreiben. Das Ziel des Vorhabens ist, hebräischsprachige Publikationen systematisch bibliographisch zu erfassen. Die bibliographischen Listen werden auf www.sembi.de veröffentlicht.

  • Im Jahre 2014 wird das Projekt gefördert durch das Baden-Württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst im Rahmen des Lehrprogramms für Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren an Hochschulen in Baden-Württemberg.

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Theorie und Praxis der rituellen Reinheit im mittelalterlichen aschkenasischen Judentum / Ritual Purity in Medieval Ashkenaz (Teilprojekt im SFB 619 Ritualdynamik)

Das Projekt beschäftigt sich mit den Gesetzen zur rituellen Reinheit im mittelalterlichen aschkenasischen Judentum. Es soll die Frage bearbeitet werden, warum bestimmte Gruppierungen wie die sog. ‚deutschen Frommen’ (sozialdynamischer Faktor: aschkenasische Elitebildung) zu bestimmten Zeiten (geschichtsdynamischer Faktor: Judenverfolgung und –vertreibung) entweder eine verstärkte theoretische Beschäftigung mit den Gesetzen zur kultischen Reinheit oder eine praktische Intensivierung der Reinheitsrituale entwickelt haben, welche Praktiken von welchen Diskursen bestimmt sind, und welche innovativen Elemente in den Diskurs über rituelle Reinheitsgesetze gegenüber der klassisch-rabbinischen Anschauung in der Antike eingebracht werden.

Projektleitung: Prof. Dr. Hanna Liss, Lehrstuhl Bibel und Jüdische Bibelauslegung

Mitarbeiterinnen: Anette Adelmann, MA; Sylvia Lösking

Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft /DFG) 2009-2013

Weitere Informationen zur Ritualdynamik finden Sie hier.

REINHEITSRITUALE IM MITTELALTERLICHEN JUDENTUM im DFG Science-TV
Eintauchen ins Mittelalter: Jüdische Tauchbäder, sogenannte Mikwen, dienten der rituellen Reinigung und waren neben der Synagoge Mittelpunkt  des religiösen Lebens im Mittelalter. Warum  war das rituelle Bad für  den Einzelnen und die Gemeinschaft damals so wichtig? Sehen Sie dazu die Folge im DFG Science-TV.



Der Kommentar zum Zwölfprophetenbuch (Perush Tere Asar) von Josef ben Schim’on Kara (ca. 1050-1125): Kritische Edition und kommentierte Übersetzung.

Das Projekt beschäftigt sich mit dem jüdischen Bibelausleger Josef ben Schim’on Kara (ca.1050-1125). Es wird der Kommentar zum Zwölfprophetenbuch ediert. Die Sichtung und Aufarbeitung der Handschriften unter Einbeziehung bisher bekannter Textfragmente lässt einen exemplarischen Überblick zur Textgeschichte des Kommentars und zur nordfranzösischen Kommentartechnik und –überlieferung erwarten. Ziel des Projektes ist die computergestützte Erfassung und editionstechnische Aufbereitung aller bislang dem Kara zugeschriebenen Textzeugen in Manuskriptform sowie etwaiger Text-Parallelen, die bislang als Raschi-Kommentare firmieren. Darüber hinaus soll eine kommentierte Übersetzung ins Deutsche angefertigt werden. Gleichzeitig wird eine Präsentation und wissenschaftliche Weiterverwertung des Materials in einer elektronischen Editionsform angestrebt.

Erste Veröffentlichungen online unter www.Medieval-Jewish-Studies.org

Projektleitung: Prof. Dr. Hanna Liss, Lehrstuhl Bibel und Jüdische Bibelauslegung

Mitarbeiterinnen: Anette Adelmann, MA; Claudia Brendel, MA

Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft /DFG) 2007-2009

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„Barrieren - Passagen. Intellektuelle Eliten, Religionsgesetz und die Gestaltung des Minderheit-Mehrheiten-Verhältnisses von Juden und Nichtjuden auf der iberischen Halbinsel zwischen 1032-1413/14“


Seit Juli 2005 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das auf insgesamt 6 Jahre eingerichtete Schwerpunktprogramm (SPP) 1173 „Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter“. Initiiert und beantragt wurde das SPP u. a. von Michael Borgolte (Humbolt-Universität zu Berlin) und Bernd Schneidmüller (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg), welche beide als Koordinatoren und Sprecher des Gesamtprojekts fungieren. In derzeit 21 Einzelprojekten werden Fragen des Kontakts und Konflikts, des Austauschs und der Abgrenzung, von Gemeinsamkeiten und Gegensätzen zwischen den diversen kulturellen Gruppen im mittelalterlichen Europa problematisiert und analysiert. Dadurch soll das traditionelle Bild einer vermeintlichen Einheitskultur Europas aufgebrochen werden, um vielmehr seine kulturelle Vielfalt und Unterschiedlichkeit zu betonen. Gegenwärtig vernetzt das interdisziplinär angelegte Schwerpunktprogramm 14 deutsche Universitäten und führt 12 Einzeldisziplinen zusammen, darunter u. a. Archäologie, Germanistik, Islamwissenschaften, Judaistik, Kunstgeschichte, Mittelalterliche Geschichte und Osteuropäische Geschichte.

Unter dem Arbeitstitel „Barrieren - Passagen. Intellektuelle Eliten, Religionsgesetz und die Gestaltung des Minderheit-Mehrheiten-Verhältnisses von Juden und Nichtjuden auf der iberischen Halbinsel zwischen 1032-1413/14“ haben Wolfgang Benz vom Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin und Johannes Heil vom Ignatz-Bubis-Lehrstuhl für Religion, Geschichte und Kultur des europäischen Judentums an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg einen gemeinsames, auf vier Jahre angelegtes und von Frederek Musall M.A. bearbeitetes Forschungsvorhaben formuliert, welches die soziale Praxis der intellektuellen jüdischen Eliten im Mittelalter zum Gegenstand hat. Anstatt die beiden Forschungsfelder der Jüdischen Geistesgeschichte und der Jüdischen Rechtsgeschichte isoliert von einander zu betrachten, sollen hier gerade die Wechselwirkungen zwischen intellektueller Traditionen und halachischer Praxis im Bezug auf die Gestaltung des Minderheit-Mehrheiten-Verhältnisses in den Blickpunkt der Untersuchung genommen werden.



Moses Mendelssohn, Gesammelte Schriften. Jubiläumsausgabe, hrsg. von Michael Brocke und Daniel Krochmalnik, Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog.

Anläßlich der zweihundertsten Wiederkehr von Moses Mendelssohns Geburtstag begannen die Akademie für die Wissenschaft des Judentums und die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums 1929 die Edition seiner Gesammelten Schriften, einer kritischen Gesamtausgabe der Schriften und des Briefwechsels. Nachdem sie 1938 noch einen Band zur Drucklegung hatten bringen können, emigrierten die noch in Deutschland verbliebenen Herausgeber und Mitarbeiter der Ausgabe in diesem und dem folgenden Jahr. Seit 1971 setzt der Verlag frommann-holzboog, der Alexander Altmann als neuen Herausgeber gewinnen konnte, die Edition der unvollendeten Ausgabe fort. Nach Alexander Altmann übernahm Eva J. Engel (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel) die Herausgeberschaft. Heute wird die Jubiläumsausgabe von Michael Brocke (Salomon Ludwig Steinheim-Institut) und Daniel Krochmalnik (Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg) herausgegeben.. Die Jubiläumsausgabe wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Alfred Freiherr von Oppenheim-Stiftung gefördert.
Eine Übersicht über das Gesamtwerk finden Sie auf der Website des Verlages frommann-holzboogIcon External Link.

Band 9, Teil 3 und Teil 4: Pentateuchkommentare in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Daniel Krochmalnik, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Rainer Wenzel.
 

Moses Mendelssohn
Moses Mendelssohn, Rötelzeichnung von Daniel Chodowiecki, ca. 1775.

Moses Mendelssohn und seine Mitarbeiter schufen mit ihrer Pentateuchedition (Sefer netivot ha-schalom), zwischen 1780 und 1783 in Berlin erschienen, eines der wirkmächtigsten Werke der jüdischen Aufklärung. Diese Wirkung ist mehr noch als mit Mendelssohns deutscher Übersetzung mit dem hebräischen Kommentar (Biur) zu erklären, der vor allem den Zweck verfolgte, die neue Übersetzung in Beziehung zur jüdischen exegetischen Tradition zu setzen und auf diese Weise zu rechtfertigen.

Die Bände 9,3 und 9,4 der Jubiläumsausgabe bieten umfangreiche Passagen aus dem Biur in deutscher Übersetzung und erschließen sie durch einen wissenschaftlichen Kommentar. Die Auswahl versucht dem exegetischen Werk Mendelssohns in allen seinen Facetten gerecht zu werden. Neben Texten, die für Mendelssohns Philosophie, Theologie und Ästhetik von Bedeutung sind, darunter etwa Überlegungen zur Theodizee (Genesis 1-2) und Exkurse zum Offenbarungsbegriff (Exodus 20,2) und zur biblischen Poesie (Exodus 15, Prolog), verdienen auch die Kommentare Aufmerksamkeit, die Mendelssohns deutsche Übersetzung erklären und rechtfertigen und in denen darüber hinaus seine Rezeption der exegetischen Tradition zu Tage tritt. So erschließt Mendelssohn den Sinn des biblischen Textes durch eine Analyse der syntaktischen Funktion der masoretischen Akzentzeichen, löst exegetische Schwierigkeiten mit grammatischen Erklärungen, rekonstruiert und übersetzt unverständlich gewordene altfranzösische Vokabeln, mit denen Raschi einzelne hebräische Wörter erläutert, und erörtert Realia wie biblische Geographie, Flora und Fauna. Die Übersetzung berücksichtigt ferner Texte, in denen halachische Fragen verhandelt werden. Mendelssohn erweist sich nicht zuletzt darin als Exeget von Rang, daß sein Kommentar den Leser zum biblischen Text zurückführt. Die Auswahl hat das Ziel, Mendelssohns intensiver Auseinandersetzung mit dem biblischen Text gerecht zu werden und zu einem neuen und vertieften Verständnis seines Verhältnisses zur jüdischen Tradition beizutragen.

Der die Übersetzung des Biur begleitende Kommentar verzeichnet die unmittelbaren literarischen Quellen des Biur und macht damit das kompositorische literarische Verfahren Mendelssohns transparent. Mendelssohn zitiert aus Talmud und Midrasch sowie den Kommentaren der jüdischen Exegeten des Mittelalters und der Renaissance (Raschi, Raschbam, Abraham ibn Esra, David Kimchi, Ramban, Isaak Abravanel, Elijahu Misrachi, Salomo ibn Melech u.a.). Der Vergleich mit der exegetischen Tradition hat gezeigt, daß Mendelssohn seine Quellen in den meisten Fällen nicht angibt. Nicht selten ist weitere Literatur heranzuziehen, beispielsweise das Sefer Jezira, der Kusari des Jehuda ha Levi, Maimonides’ More nevuchim und Mischne tora, der Reisebericht des Benjamin von Tudela oder das kabbalistische Werk Ginnat egos von Josef Gikatilla. Der Kommentar weist ferner nach, daß Mendelssohn sich mit der christlichen Hebraistik und der entstehenden historisch-kritischen Bibelwissenschaft auseinandersetzte. Er benutzte, wie im einzelnen sich zeigen läßt, u.a. die Werke von Samuel Bochart, Robert Lowth, Johann David Michaelis und Johann Gottfried Herder und zog auch zeitgenössische Reiseberichte heran. Der Kommentar macht darüber hinaus auf Verbindungen zwischen Mendelssohns Biur und seinem philosophischen Werk aufmerksam. Überdies kommt ihm die Aufgabe zu, das jeweilige exegetische Problem sowie Mendelssohns darauf antwortende Argumentation deutlich zu machen. Dabei werden auch jiddische und deutsche Bibelübersetzungen von Luther bis zu den christlichen Gelehrten des 18. Jahrhunderts berücksichtigt.

Bereits erschienen:

Moses Mendelssohn, Gesammelte Schriften. Jubiläumsausgabe, Band 9, Teil 3: Schriften zum Judentum III,3: Pentateuchkommentare in deutscher Übersetzung, herausgegeben von Daniel Krochmalnik, übersetzt von Rainer Wenzel, X, 437 Seiten, frommann-holzboog Verlag, Stuttgart-Bad Cannstatt 2009.

Moses Mendelssohn, Gesammelte Schriften. Jubiläumsausgabe, Band 9, Teil 4: Schriften zum Judentum III,4: Einleitungen, Anmerkungen und Register zu den Pentateuchkommentaren in deutscher Übersetzung, bearbeitet von Rainer Wenzel, mit einem Beitrag von Werner Weinberg, herausgegeben von Daniel Krochmalnik, CXII, 576 Seiten, frommann-holzboog Verlag, Stuttgart-Bad Cannstatt 2016.

Die Edition wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Alfred Freiherr von Oppenheim-Stiftung und der Lilli und Michael Sommerfreund-Stiftung gefördert.

Ein Literaturverzeichnis steht Ihnen [HIER] als PDF-Datei zur Verfügung.

Korrekturen zu beiden Bänden finden Sie [HIER] als PDF-Datei.

Mitarbeiter:

  • Prof. Dr. Daniel Krochmalnik
  • Rainer Wenzel, M.A.

 

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Verantwortlich: E-Mail
Letzte Änderung: 11.04.2023