Corpus Masoreticum: Die Inkulturation der Masora in die jüdische Gelehrsamkeit Westeuropas im 11. bis 14. Jahrhundert. Digitale Erschließung einer vergessenen Wissenskultur (DFG)


Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft seit 2018

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Aktuelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

Projektleiterin: Prof. Dr. Hanna Liss

Akademische Mitarbeiterin: Melissa Anwar-Uthman M.A.

Akademischer Mitarbeiter: Dipl-Theol. Benjamin Blum

Akademischer Mitarbeiter: Clemens Liedtke M.A.

Akademischer Mitarbeiter: Sebastian Seemann M.A.

Akademische Mitarbeiterin: Dr. Ilona Steimann

Koordination: Maria Seidel M.A.

 

Ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

Lena Bindrim M.A. (bis Januar 2023)

Dr. Jonas Leipziger (bis 2020)

Dr. Kay Joe Petzold (bis April 2020)

Hanna-Barbara Rost M.A. (bis Januar 2023)

Dr. Renate Smithuis (bis November 2021)

 

Projektbeschreibung:

Die Masora zur Hebräischen Bibel liegt heute in verschiedenen Rezensionen innerhalb und außerhalb der Bibelcodices vor, von denen bis heute ausschließlich die orientalische Tradition anteilig bearbeitet und allgemein beachtet wird. Ziel des Projektes ist die erstmalige Aufarbeitung der westeuropäischen (ashkenasischen) Masoratradition zwischen dem 11. und 14. Jh, die sich von der orientalischen Masora nicht nur philologisch unterscheidet, sondern bereits in ihrem äußeren Erscheinungsbild als masora figurata darauf hinweist, dass die Masora unter den Juden Westeuropas in ganz eigener Weise rezipiert wurde, anders, als dies in der orientalisch sefardischen Gelehrtenkultur der Fall war. Die ashkenasischen Juden suchten mit exegetischen und künstlerischen Mitteln, die masoretische Tradition der orientalischen Codices und damit jene in Auseinandersetzung mit dem Islam entwickelte sprachwissenschaftlich grammatische Wissenstradition in das durch die rabbinische Gelehrtenkultur bestimmte religiöse Denken Westeuropas zu integrieren. Dieser Inkulturationsprozess der Masora ist ohne die Auseinandersetzung mit der christlichen Umwelt (Theologie; Ikonographie, Buchmalerei, Architektur) nicht denkbar. Die hier avisierten Ergebnisse werfen ein neues Licht auf die europäische Geschichte des masoretischen Bibeltextes und seiner Auslegung und liefern damit wichtige wissenschaftliche Impulse nicht nur für die Jüdischen Studien, sondern auch für die jüdische und christliche Theologie sowie die mittelalterliche Kunstgeschichte. Die philologische Arbeit wird dabei von Anfang an in eine digitale Arbeitsumgebung integriert werden (BIMA Biblical Masora Database), die nach Abschluss des Projektes vom Abraham Berliner Center an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg weiter betrieben wird, und deren Forschungsrohdaten an der Universitätsbibliothek Heidelberg beheimatet sein werden.

 

Weitere Informationen:

www.corpusmasoreticum.de

digi.ub.uni-heidelberg.de/corpusmasoreticum/

twitter.com/Masoreticum

facebook.com/Masoreticum

Letzte Änderung: 11.07.2023