Grundsteinlegung

 

Grundstein für den Neubau der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg gelegt

 

Grundsteinlegung 1


Die Hochschule für Jüdische Studien (HfJS) bekommt ein neues Zuhause. Den Grundstein dazu legte am Freitag, den 4.April, Ministerpräsident Günther H. Oettinger.

Grundsteinlegung 2 Die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland Charlotte Knobloch wertete die Grundsteinlegung als einen historischen Schritt und einen "Meilenstein" – "sowohl für die jüdische, als auch für die nichtjüdische Gemeinschaft, und über die Grenzen der akademischen Welt hinaus." Als Beweis dafür sah sie die Besuche des Bundespräsidenten Horst Köhler und der Bundeskanzlerin Angela Merkel im vergangenen Jahr.
Günther H. Oettinger betonte das in Europa einzigartige Studienangebot der Hochschule und sagte der HfJS auch weiterhin die großzügige Unterstützung des Landes Baden-Württemberg zugunsten einer Fortentwicklung der HfJS zum europäischen Kompetenzzentrum zu.

 

Der Heidelberger Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und Prof. Dr. Bernhard Eitel, Rektor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wiesen auf die Bereicherung der Hochschullandschaft und insbesondere des Forschungsstandortes Heidelberg durch die Hochschule für Jüdische Studien hin. "Die HfJS ist (...) endgültig eine wahrnehmbare Hochschule in Deutschland geworden, die gleichberechtigtes Mitglied der HRK ist", betonte Eitel. Die Zusammenarbeit zwischen der HfJS und der Universität Heidelberg bilde eine win-win Situation sowohl für die Universität als auch für die Hochschule.

 

Grundsteinlegung 3Als Leitsatz zur Grundsteinlegung zitierte Professor Dr. Alfred Bodenheimer, Rektor der Hochschule für Jüdische Studien, in seiner Begrüßung einen Vers aus Psalm 118,22: "’Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.’ Ein Vers, der sich anlässlich des heutigen Anlasses, der Grundsteinlegung des Neubaus der Hochschule für Jüdische Studien, geradezu aufdrängt. Das Wort Jude, ein Schimpf- und Schmähwort für Generationen, ein Wort, das später, gelben Sternen aufgedruckt, das Entréebillet in die Vernichtung war – heute steht es für eine Lehre, ein Erbe, eine Perspektive, die in ihrer Wertigkeit entdeckt zu werden beginnen. (...) Heute, im April 2008, wenige Tage vor Beginn des Pessachfestes 5768, des ‚Festes unserer Befreiung’, wie es im jüdischen Gebet heißt – heute ist nicht nur das Ansehen des Judentums insgesamt in Deutschland gestiegen. Es wird vor allem erkannt, dass die deutsche Gesellschaft eine lebendige jüdische Gemeinschaft und eine intensive Erforschung jüdischer Geschichte und Geistesgeschichte benötigt, um sich in ihrer Gegenwart und über ihre Vergangenheit überhaupt identifizieren zu können."
Der Rektor der HfJS wies jedoch auch auf die gesellschaftliche Verantwortung hin, welche daraus für die Hochschule erwachse, nämlich Teil der nationalen und internationalen Forschungslandschaft zu sein und an deren Diskurs zu partizipieren.

 

Grundsteinlegung 4

"Vierzig Jahre dauerte die Wüstenwanderung der Kinder Israel, ehe Gott ihre provisorische Existenz beendete und sie ins Gelobte Land ziehen ließ", die Hochschule wird jedoch schon nach dreißig Jahren dem Zeitplan nach im nächsten Winter in ihren Neubau einziehen können, schloss Prof. Dr. Salomon Korn, Vorsitzender des Kuratoriums der Hochschule die Reihe der Grußworte. Der Neubau bilde "das symbolische Fundament eines geistigen Gebäudes – eines, an dem zukünftig beständig gebaut werden muss, wenn es seiner Bestimmung gerecht werden soll: der Entwicklung, Belebung und Festigung einer erneuerten deutsch-jüdischen Kultur."
Die Finanzierung des Baus wird zu je einem Drittel vom Bund, dem Land Baden-Württemberg und dem Zentralrat der Juden in Deutschland bereitgestellt. Die Baukosten sind mit 6 Mio. Euro veranschlagt. Anlässlich des Neubau-Projekts ist ein Aktionskomitee unter dem Copräsidium von Prof. Dr. Hubert Burda und Prof. Dr. Salomon Korn ins Leben gerufen worden. Das Aktionskomitee besteht aus einer Gruppe von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, eventuelle Mehrkosten des Baus abzufedern. Zur Grundsteinlegung waren auch Mitglieder des Aktionskomitees erschienen.

 

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Letzte Änderung: 26.11.2015