Veranstaltungen im Jahr 2013

Heidelberger Hochschulreden

Öffentliche Vorträge

Sonstige Veranstaltungen

 

 

HEIDELBERGER HOCHSCHULREDEN

 

 

17. April 2013

Renate Künast
Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Epoche der Transformation. Das 21. Jahrhundert politisch gesehen.

Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg begrüßte als ersten Gast der Heidelberger Hochschulreden im Jahr 2013 die Grünen-Politikerin Renate Künast. In ihrem Vortrag ging Frau Künast  der Frage nach, wie viel Veränderung unser Land braucht und wie diese in den verschiedenen Politikfeldern gestaltet werden kann. Verkrustete Strukturen in der Gesellschaft und im Bildungssystem müssten aufgebrochen werden. Teilhabe und Aufstieg sei nur möglich, wenn alle Kinder von Beginn an gute Chancen haben. Für gleiche Chancen brauche es auch einen neuen Aufbruch in der Familien- und Frauenpolitik.

Deutschland sei wirtschaftlich darauf angewiesen, seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und die ökologische Transformation voranzutreiben. Renate Künast zeigte auf, wo Investitionen nötig sind. Sie sprach darüber, wie es gelingen kann, Ökologie und Ökonomie zusammenzubringen und mit der Energiewende internationaler Vorreiter zu werden. Den Wandel gestalten – Renate Künast zeigte Wege auf, wie trotz Ängsten und Beharrungskräften eine sozial-ökologische Transformation zur Erfolgsgeschichte für Deutschland werden kann.

 


25. April 2013

Dr. Dieter Graumann
Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

Die Jüdische Gemeinschaft in Deutschland: Pläne, Positionen, Perspektiven

Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg begrüßte im April Dr. Dieter Graumann in Heidelberg. Mit seinem Amtsantritt im November 2010 verbindet sich die Neuausrichtung des Zentralrats der Juden in Deutschland. Graumann wendet sich umfassend gegen die Rolle des Zentralrats als moralische Instanz, die immer nur kritisiere und andere korrigiere. Es gelte, den Facettenreichtum des Judentums zu vermitteln und positiv in die Gesellschaft hinein zu wirken. „Die Opferrolle ist nicht genug, Judentum ist viel, viel mehr", bringt es der Präsident des Zentralrats auf den Punkt. Den jüngeren Generationen Rechnung tragend müsse der Zentralrat raus aus der „Holocaust-Nische“ und „rein ins Leben“. Die Angebote müssten sowohl den Bedürfnissen der Senioren als auch der jüdischen Jugend gerecht werden. Dabei unterstützt Graumann Bildungsinitiativen wie die Eröffnung einer Jüdischen Akademie ebenso wie die Versorgung aller jüdischen Gemeinden in Deutschland mit einem Rabbiner ihrer Wahl. In seinem Vortrag zeigte der Präsident des Zentralrats Wege für die fruchtbare Entwicklung jüdischen Lebens in Deutschland auf.

 


29. Mai 2013

Wolfang Thierse
Vizepräsident des Deutschen Bundestages

Religiöse Toleranz in einer pluralistischen Gesellschaft

Als letzten Redner der Heidelberger Hochschulreden im Sommersemester begrüßte die HfJS den SPD-Politiker Wolfgang Thierse. Der überzeugte Katholik und Demokrat weiß aus persönlicher Erfahrung in der DDR, was religiöse Intoleranz und Diskriminierung bedeuten. Vor diesem Hintergrund betont er die notwendige Trennung von Staat und Religion und engagiert sich gleichzeitig für die Wertschätzung von Religion allgemein in Politik und Gesellschaft. Der Pluralisierungsprozess der deutschen Gesellschaft durch Zuzug von Menschen aus verschiedenen Kontinenten stellt für den SPDler eine kulturelle Bereicherung dar. Die Wertevermittlung durch Judentum, Christentum, Islam und andere Glaubensgemeinschaften hält er für geeignet, um ein friedliches Miteinander zu schaffen. Dabei lässt er reale Probleme aber nicht außer Acht und nimmt Schwierigkeiten in der gesellschaftlichen Umsetzung wahr. In seinem Vortrag schilderte Wolfgang Thierse aktuelle Problemlagen und erläuterte Lösungsansätze für die Schaffung einer pluralistischen, toleranten Gesellschaft in Deutschland.

 


 

 

ÖFFENTLICHE VORTRÄGE

 

 

22. Januar 2013

Prof. Dr. Klaus Wengst
Universität Bochum

Schritte der Erneuerung in der christlichen Wahrnehmung des Judentums. Erfahrungen und Perspektiven eines am jüdisch-christlichen Gespräch beteiligten Neutestamentlers

 


28. Januar 2013

Prof. em. Dr. Enno Rudolph
Universität Luzern

Cassirers Cohen. Kritik der messianischen Vernunft

 


23. Januar 2013

Ph. D. Francesca Trivellato
Yale University

Jews and the „Spirit of Commerce“ in Eighteenth Century France

Eine Veranstaltung des Ignatz Bubis-Lehrstuhl für Geschichte, Religion und Kultur

 


30. Januar 2013

Dr. Omer Sergi
Tel Aviv University und Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg

The Rise of Judah in the 9th century BCE and the Reign of Athaliah

 


16. April 2013

Igal Avidan

Zwei Israelis, drei Meinungen, vier Parteien. Wer regiert Israel?

Eine Veranstaltung des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar Heidelberg und der Ben-Gurion Gastprofessur für Israel- und Nahoststudien an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.

 


18.04.2013

Rabbiner Prof. Dr. Reuven Firestone
Hebrew Union College, Los Angeles

The Perplexity of Prejudice: Cultural Embedded Antisemitism and Islamophobia in Germany and Europe

Eine Veranstaltung des Ben-Gurion Lehrstuhls für Israel- und Nahoststudien.

 


02. Mai 2013

Prof. Dr. Michael Brenner
LMU München

Das Israelbild in der deutsch-jüdischen Gemeinschaft von 1945 bis heute

Eine Veranstaltung des Ben-Gurion Lehrstuhls für Israel- und Nahoststudien.

 


23. Mai 2013

Prof. Dr. Annette Weber
HfJS

Im Schatten der Shoah. Israelische Kunst und Künstler in der Bundesrepublik Deutschland

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Geschichten von Liebe und Finsternis: Israel-Bilder in der Bundesrepublik Deutschland“ des Ben-Gurion-Gastlehrstuhls für Israel- und Nahoststudien.

 


27. Mai 2013

Prof. Dr. David Ruderman
University of Pennsylvania, Herbert D. Katz Center for Advanced Judaic Studies

Behind a Best Seller: Kabbalah, Science, and Loving One's Neighbor in Pinhas Hurwitz's Sefer ha-Brit [1797]

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Ignatz Bubis-Lehrstuhl für Geschichte, Religion und Kultur

 


05. Juni 2013

Prof. Dr. Stephan Stetter
Universität München

Gibt es eine Europäisierung der Beziehungen zwischen Deutschland und Israel? Die EU Nahost- und Israelpolitik und ihr Bezug zu den deutsch-israelischen Beziehungen.

Eine Veranstaltung des Ben-Gurion Lehrstuhls für Israel- und Nahoststudien.

 


13. Juni 2013

Prof. Dr. Anat Feinberg
HfJS

Deutsch auf israelischen Bühnen? Deutsch-jüdische Theaterstars in Israel

Eine Veranstaltung des Ben-Gurion Lehrstuhls für Israel- und Nahoststudien.

 


19. Juni 2013

Rabbiner Arie Folger
München

Die Lesephilosophie deutscher Psalmen-Übersetzungen an Hand des 46. Psalms

 


20. Juni 2013

Prof. Dr. Moshe Zimmermann
Hebräische Universität Jerusalem

Sport zwischen Deutschland und Zion

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Geschichten von Liebe und Finsternis: Israel-Bilder in der Bundesrepublik Deutschland“ des Ben-Gurion-Gastlehrstuhls für Israel- und Nahoststudien.

 


27. Juni 2013

Shimon Stein
Botschafter a.D. Tel Aviv/Berlin

Deutsch-Israelische Beziehungen. Zwischen Einzigartigkeit und Normalität

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Geschichten von Liebe und Finsternis: Israel-Bilder in der Bundesrepublik Deutschland“ des Ben-Gurion-Gastlehrstuhls für Israel- und Nahoststudien.

 


08. Juli 2013

Prof. Dr. Yossi Chajes
Universität Haifa

Cultures of Kabbalah in early 20th Century Jerusalem

 


09. Juli 2013

Prof. Dr. Jonathan Garb
Hebräische Universität Jerusalem

Cultures of Kabbalah in early 20th Century Jerusalem

 


11. Juli 2013

Prof. Dr. Johannes Heil
HfJS

„Wiedergutmachung“. Das Luxemburger Abkommen 1952: Zustandekommen und Wirkung

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Geschichten von Liebe und Finsternis: Israel-Bilder in der Bundesrepublik Deutschland“ des Ben-Gurion-Gastlehrstuhls für Israel- und Nahoststudien.

 


17. Juli 2013

Prof. Dr. Noam Zadoff
HfJS Heidelberg und LMU München

Gershom Scholem. Ein israelischer Intellektueller in der Bundesrepublik Deutschland

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Geschichten von Liebe und Finsternis: Israel-Bilder in der Bundesrepublik Deutschland“ des Ben-Gurion-Gastlehrstuhls für Israel- und Nahoststudien als Festvortrag im Rahmen der Absolventenfeier.

 


11. Dezember 2013

Prof. Dr. David Nirenberg
The University of Chicago

(Deborah R. and Edgar D. Jannotta Professor of Medieval History and Social Thought)

Jews real and imagined in Greco-Roman Egypt

Die Heidelberger Eugen Täubler-Vorlesung ist eine gemeinsame Veranstaltung der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, des Seminars für Alte Geschichte und Epigraphik sowie des Historischen Seminars der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

 

 


 

 

SONSTIGE VERANSTALTUNGEN

 

 

17.-30. Januar 2013

Quelle(n) der Reinheit

Workshop zu Mikwe und Tahara

Organisiert von Prof. Birgit Klein (HfJS)

Die alte Institution der Mikwe erlebt seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert ein unerwartetes Comeback, wenngleich in veränderter Gestalt: Als symbolischer Ausdruck eines (spirituelle n) Neubeginns markiert das Ritual des Untertauchens nunmehr auch wichtige Lebensab- und Einschnitte wie Bar oder Bat Mizwa,

Krankheit, Scheidung und vieles mehr. Jahrhundertelang wurde die Mikwe hingegen fast ausschließlich von Frauen genutzt, die sich, den Vorschriften bezüglich der nidda gemäß, nach ihrer durch Menstruation bedingten "Unreinheit" rituell reinigen mussten.

Der Lehrstuhl für Geschichte des jüdischen Volkes nimmt dieses Phänomen zum Anlass, den Brauch der Mikwe sowie das dahinter stehende Konzept ritueller Reinheit, tahara, in den Mittelpunkt eines Workshops zu stellen.

 


31. Januar 2013

Hannah Arendt. Ihr Denken veränderte die Welt

Sondervorführung des Films mit anschließendem Publikumsgespräch geleitet von Prof. Dr. Noam Zadoff und Prof. Dr. Annette Weber sowie Dr. Kilian Schultes (Historisches Seminar, Universität Heidelberg) im Gloria Kino Heidelberg

 


25.-26. Februar 2013

Gebet im Religionsunterricht in interreligiöser Perspektive

In der Reihe der „Religionspädagogischen Gespräche zwischen Juden, Christen und Muslimen“ fand an der Pädagogische Hochschule Heidelberg und der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg eine Fortbildungstagung statt.

Organisiert von Prof. Dr. Katja Boehme (Philosophisch-Theologisches Seminar, Pädagogische Hochschule Heidelberg) und Professor Dr. Dr. h. c. Daniel Krochmalnik (HfJS).

Religionslehrer müssen Gebetsquellen und Gebetspraktiken an Klassen vermitteln, die kaum noch familiäre und gemeindliche Gebetserfahrungen mitbringen. Jüdische, christliche und muslimische Religionspädagogen und Religionslehrerinnen und -lehrer können in diesem Punkt viel aus einem Erfahrungs- und Wissensaustausch lernen. Denn erstens gleichen sich die grundsätzlichen Fragen in allen monotheistischen Religionen: Warum und wozu beten? Was und wie beten? Zweitens betont die christliche Religionspädagogik beider Konfessionen im letzten Jahrzehnt wieder stärker den performativen Aspekt der Religion. Die entwickelten symbol- und ritualdidaktischen Methoden können auch in den anderen Religionen genutzt werden. Ziel dieser Tagung ist es daher, den Teilnehmern die Gelegenheit zu geben, ihre Schwierigkeiten mit dem Thema Gebet im Unterricht zu artikulieren, zu reflektieren, ihre Fachkenntnisse interreligiös zu erweitern und ihre Unterrichtskompetenz für die Schulstufe ihrer Schulart in kooperativ angelegten Workshops zu trainieren.

Die Fortbildung richtete sich an Lehrer sowie Lehramtskandidaten in der zweiten Ausbildungsphase sowie Lehramtsstudierende im fortgeschrittenen Studium.

 


03.-07. März 2013

Abrahams Erbe. Konkurrenz, Konflikte, Koexistenz im Mittelalter

15. Symposium des Mediävistenverbandes

Der fortschreitende Prozess der Pluralisierung der europäischen Gesellschaften in der Gegenwart wirft auch die Frage nach den Wurzeln von europäischen Identitäten, Traditionen und kulturellen Ressourcen sowie nach deren Entstehung auf. Mediävistische Forschung, gleich welcher Disziplin, kann hier zu Klärung beitragen und historisch begründete Orientierung bieten. Europa als Raum sozialen Handelns und kultureller Praxis selbst ist ein Kompositum aus ganz heterogenen Traditionen und Einflüssen, dessen Formierung maßgeblich durch die unterschiedlichen religiösen Kulturen im Innern und an seinen Grenzen mitbestimmt war und ist. Diese Kulturen treffen sich exemplarisch in der Figur des Stammvaters, der ganz verschieden benannt und verstanden wurde: Avraham, Abraham oder Ibrāhīm. Das Zusammenwirken von Einheit und Verschiedenheit wird schon in der Namensgebung fassbar. Jüdische, christliche und muslimische Aneignungen dieses Erbes haben je eigene Kulturen hervorgebracht, die auf lange Sicht nebeneinander bestanden.

Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg war Mitausrichter der internationalen Tagung mit fünfunddreißig Sektionen und mehreren hundert Teilnehmenden. Die Drucklegung der Beiträge ist im Gange.           
Ein öffentliches Abendkonzert mit Musik aus den mittelalterlichen Traditionen von Judentum, Christentum und Islam wurde durch die Manfred Lautenschläger-Stiftung ermöglicht. Ein Tagungsbericht steht auf: http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2013/063-13.pdf

 


24.-25. April 2013

Between East and West: Oriental Writers and Orientalism in Israeli Literature and Culture

Öffentliche internationale Tagung

Organisiert von Prof. Dr. Anat Feinberg (HfJS) und Prof. Dr. Yigal Schwarz (Director of Heksherim: The Research Institute for Jewish and Israeli Literature and Culture, Ben Gurion University of the Negev).

So gut wie unbekannt ist im deutschsprachigen Raum der Beitrag der aus den arabischen Ländern stammenden Autoren zur hebräischen Gegenwartsliteratur. Zwar wurden mehrere Prosawerke irakisch-stämmiger Autoren wie Sami Michael und Eli Amir ins Deutsche übertragen, doch ist die Besonderheit und Bedeutung dieser Autorengruppe noch immer wenig erforscht.

Die Tagung – eine Kooperation des „Heksherim“ Institute für Jewish and Israeli Literature and Culture an der Ben Gurion Universität in Beer Sheva (Israel) und der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg – richtete das Augenmerk auf diese im israelischen Literaturbetrieb noch immer marginalisierte Literatur.

Die Literatur dieser und anderen Autoren wurde im Kontext der Kultur der „orientalischen“ Juden – Hebräisch: Mizrachim – analysiert. Dabei wurden die speziellen Merkmale dieser Bevölkerungsgruppe, die in der israelischen Gesellschaft Jahrzehnte lang unter aschkenasischer Hegemonie litt und sich gegen Vorurteile wehren musste, thematisiert.

Gesponsert von Fritz Thyssen Stiftung, Ben Gurion University (Israel), HfJS.

 


08. Mai-23. Juni 2013

fromm & fotogen

Fotografien von Benyamin Reich

Eine Fotoausstellung des Ben-Gurion-Gastlehrstuhls an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Schwetzingen, mit freundlicher Unterstützung des Kunstvereins Heidelberg und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Rhein-Neckar, Mannheim.

Dem Fotografen Benyamin Reich, der selbst aus einer chassidischen Familie stammt, ist es als einem von wenigen gelungen seine ultraorthodoxen Familienmitglieder und Bekannten abzulichten. Seine Fotos bestechen durch einen nüchternen Blick, der liebevoll dokumentiert, ohne wertend zu sein.

 


22. Mai 2013

Die Kunst des Debattierens: Barcelona 1263 als mittelalterliches Lehrstück

Workshop mit Prof. Dr. Ursula Ragacs (Universität Wien)

Der Workshop bot einen Einstieg in den Film über die Disputation von Barcelona, der 1986 für das britische Fernsehen gedreht wurde und im Anschluss an den Workshop gezeigt wurde.

Für den Workshop liegen

Auszüge aus folgenden Texten

vor:

•Von Mutius.

•Steinschneider.

•Wagenseil

•MS Parma 2437, 14 Jh.

•MS St. Petersburg 47/3, 15 o. 16 Jh.

•MS Jewish Theological Seminary 2460, 15/16. o. 16/17. Jh

 


05. – 10. Juli 2013

Recht, Religion und Minderheit

Summer School des Instituts für Islamische Theologie (ITT) an der Universität Osnabrück in Sarajevo/Bosnien und Herzegowina

Die alljährlich stattfindende Summer School des Instituts für Islamische Theologie (ITT) an der Universität Osnabrück widmete sich 2013 dem Thema „Recht, Religion und Minderheit“ aus einer interdisziplinären Perspektive. Die Leitung übernahmen Prof. Dr. Bülent Uçar (Osnabrück), PD Dr. Benjamin Jokisch (Berlin), Prof. Dr. Ronen Reichman (Heidelberg) und Prof. Dr. Ismet Bušatlić (Sarajevo), Kooperationspartner der sechstägigen Veranstaltung (vom 5. bis 10. Juli 2013) waren die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und die Fakultät für Islamische Wissenschaften der Universität Sarajevo, Ort der Veranstaltung Sarajevo in Bosnien und Herzegowina. Innerhalb der zahlreichen und thematisch mehreren Panels zugeordneten Fachvorträge diskutierten Dozierende und Studierende das für Islam und Judentum besonders in Europa auch aus aktuellen Anlässen relevante Thema des Minderheitenrechts.

Ausgangspunkt der Summer School war die Einsicht über die Zentralität der rechtlichen Aspekte in der Lebenswelt von Muslimen und Juden außerhalb der arabischen Welt bzw. Israels sowie der breite öffentliche Fokus dieser Debatte besonders in Deutschland und Europa. Dem Thema „Recht, Religion und Minderheit“ wurde sich aus muslimischer und jüdischer Perspektive einerseits durch methodische Ansätze, Beiträge zur Rechtsfortbildung sowie historische Konzeptionen des Minderheitenrechts genähert (so z.B. durch Fragen zum Verhältnis von Staat und Religion im Allgemeinen und von religiösem und staatlichem Recht im Besonderen im Judentum oder der Diskurs um figh al-aqalliyāt sowie um die Stellung des Ausnahmerechts im islamischen Denken der Neuzeit). Andererseits kamen exemplarisch verschiedene Debatten der Gegenwart zur Sprache (z.B. verschiedene Aspekte der Anwendung von Scharia im Eherecht im säkularen Staat oder die Problematik des Schächtens).

 


08.-12. Juli 2013

Mit Wagner gegen Liebermann - Die Heidelberger Kontroverse um die Kunst der Moderne in Deutschland von 1905

Workshop

Organisiert von Prof. Dr. Annette Weber

Im Sommer 1905 attackiert der Heidelberger Kunsthistoriker Henry Thode den Maler Max Liebermann in seiner Vorlesung als den Vertreter der neuen, in seinen Augen sinnentleerten und deshalb undeutschen Kunstrichtung des Impressionismus. Noch im gleichen Sommer verwahrt sich Liebermann dagegen in einer Stellungnahme in der FAZ, was zu einer heftigen öffentlichen Kontroverse um die Kunst der Moderne in Deutschland führt, in der sich Henry Thode und der Maler Hans Thoma auf der einen sowie Liebermann und der Kunstkritiker Meier-Graefe auf der anderen Seite gegenüberstehen. Dabei geht es auch um die Unterstellung, dass Liebermann als Jude keine deutsche Kunst schaffen könne, wohingegen Thode Hans Thoma als Vertreter einer neuen deutschen Kunst im propagiert.

Der Workshop setzte sich mit der Frage auseinander, inwieweit es sich bei der Verquickung von Antisemitismus und Moderne um einen Transfer von Richard Wagners musikalischen Vorurteilen (vgl. Das Judenthum in der Musik, erstmals publiziert 1850 unter einem Pseudonym, 1869 erweitert unter eigenem Namen) auf die Bildende Kunst handelt und wenn ja, mit welchen Folgen. Henry Thode als Schwiegersohn Cosima Wagners und Hans Thoma als Bühnenkünstler in Bayreuth waren glühende Wagnerverehrer und propagierten dessen Vorstellungen als Maßstab deutscher Kunstentwicklung.

 


17.Juli 2013

Absolventenfeier mit Vortrag von Prof. Noam Zadoff
Inhaber des Ben-Gurion-Lehrstuhls für Israel- und Nahost-Studien 2012/13

Vortrag zum Thema „Gershom Scholem. Ein israelischer Intellektueller in der Bundesrepublik Deutschland“.

 


16.-20. Dezember 2013

Kaschrut in der Küche. Eine Kulturgeschichte jüdischen Essens von den Speisegesetzen der Bibel bis zur halachischen Praxis

Workshop

Organisiert von Prof. Dr. Annette Weber in Zusammenarbeit mit Prof. Birgit Klein und Stefanie Märksch M. A.

Im Judentum geht Religion im wahrsten Sinne des Wortes durch den Magen, denn seit den biblischen Speisegesetzen sind Essen und Religionspraxis aufs engste verknüpft. Dass aber die jüdische Küche ein Ort par excellence für eine kulturwissenschaftliche Untersuchung ist, verdankt sie nicht nur der Weiterentwicklung der biblischen Speisegesetze in der religionsgesetzlichen Praxis, sondern auch der kreativen Gestaltung von Essen in den vielen symbolischen Speisen sowie den vielfältigen Einflüssen der Kulturen, in denen Juden lebten. Die Küche wurde so zu einem zentralen Moment jüdischer Selbstwahrnehmung, da sie Gemeinschafts- und Lokalidentität gleichermaßen zum Ausdruck brachte. Das Seminar widmet sich der Kaschrut in der Küche in Theorie und Praxis.

 

Letzte Änderung: 17.12.2014